Kompression ist die älteste Behandlungsmethode bei Krampfaderleiden.

 

Warum ist Kompression bei Krampfaderproblmen essentiell notwendig?

In der Regel stellt das Krampfaderleiden eine genetische Veranlagung  dar. Häufig kommt eine berufliche Prädisposition hinzu. Die aktiven Behandlungen, welcher Art auch immer, können nur den bestehenden Befund zum Zeitpunkt der Diagnostellung therapieren. Ein erneutes Entstehen von Krampfadern, zum Beispiel am anderen Bein, kann damit nicht vorgebeugt werden.

 

Die Kompression stellt, in ihren verschiedenen Abstufungen, die einzige sinnvolle persönliche

"Gegenwehr" um Rezidive zu vermeiden. 


Unter Kompressionsbehandlung versteht man eine Therapie, die mittels Verbänden oder einem Strumpf Druck von außen auf das Bein ausübt. Dieser wirkt bis in die tiefen Gewebeschichten und führt dazu, dass sich die krankhaft erweiterten Venen verengen. Die funktionslosen, nicht mehr schliessenden Venenklappen werden hierdurch derart aufeinandergepresst, dass sie ihre Ventilfunktion wieder erfüllen können.
Als Folge erhöht sich die Strömungsgeschwindigkeit des venösen Blutes, der Rückfluss wird normalisiert und die Stauung lässt nach. Nun können die eingelagerten Gewebeflüssigkeiten und Entzündungsstoffe wieder abtransportiert werden. Schwellungen (Oedeme) und Entzündungen bilden sich zurück, “offene Beine” beginnen abzuheilen.


Bewegung unterstützt die Kompressionstherapie

Erst die Bewegung, d.h. das Umherlaufen macht die Kompressionstherapie wirkungsvoll!
Die Kompressionstherapie wirkt dann besonders gut, wenn sich der Patient viel bewegt. Er aktiviert hiermit die Beinmuskulatur, die den venösen Abstrom aus dem Bein verstärkt und die aufgequollenen Gewebe gegen den Strumpf oder Verband ausmassiert.

 

Ihr Einsatz empfiehlt sich besonders in den folgenden Fällen:

  • im Rahmen der Prävention bei vorhandener venöser und/oder beruflicher Prädisposition
  • vor einer geplanten Intervention, um die lokale Situation zu verbessern
  • nach einer Venenoperation, um Blutergüsse zu vermeiden und das Ergebnis zu sichern
  • nach einer Verödungstherapie, um eine optimale Verklebung der Venen zu erreichen
  • bei einer Venenentzündung oder - Thrombose zur Behandlung der Schwellung und Stauung
  • zur Entstauungsbehandlung des Beines
  • bei allen fortgeschrittenen Venenleiden, die mit starken Hautveränderungen wie z.B. Verhärtung oder “offenem Bein” einhergehen

Individuelle Kompressionstherapie mit Verband oder Strumpf
Jeder Patient benötigt eine ganz individuell auf ihn zugeschnittene Kompression, die sich nach seinen Beschwerden, Bedürfnissen und der Art seiner Venenerkrankung richtet. Hierbei hängt es ab, ob ein Verband oder aber ein Strumpf vorteilhafter ist:
Der Verband wird vor allem dann eingesetzt, wenn die Kompressionstherapie auf einen kürzeren Zeitraum befristet ist, wie z.B. zu Beginn einer Entstauungsbehandlung, nach Operationen etc.
Der Strumpf hingegen eignet sich eher für längerfristige Behandlungen z.B. nach Thrombosen in den tiefen Venen. Er ist die elegantere Variante, da das lästige Wickeln entfällt.

 

Der Kompressionsstrumpf
Lernen Sie mit ihrem Kompressionstrumpf zu leben. Ein konsequentes Tragen vorausgesetzt verhindert er zuverlässig alle Folgen und Komplikationen der chronischen Venenkrankheit.
Der “Gummi”- oder besser Kompressionstrumpf ist eine einfache und elegante Methode, eine gleichbleibende Druckwirkung auf das Bein auszuüben. Das mühsame Wickeln der Verbände entfällt. Oftmals wird er vorbeugend und zur Linderung leichter Symptome wie Beinmüdigkeit und - schwellung von Personengruppen getragen, die überwiegend stehend oder sitzend arbeiten wie etwa Coiffeure, Verkäuferinnen, Sekretärinnen.

 

Tragekomfort mit Kompression
Waren die Strümpfe vor einigen Jahren noch plump und dick, so werden heutzutage modernste Gewebe wie Mikrofaser und dünne Baumwollgemische verarbeitet, die neben der gewünschten Kompressionswirkung für einen optimalen Tragekomfort auf der Haut sorgen. Neben verschiedensten Modellen, die von der Kompressionssocke bis hin zur - strumpfhose reichen, sind auch die unterschiedlichsten Farbvarianten erhältlich. Sie unterscheiden sich heutzutage kaum von normalen Nylonstrumpfhosen oder modischen Leggins und weisen hervorragende haptische und taktile Eigenschaften.


Kompressionstrümpfe sind in vier Klassen erhältlich, die sich durch die Stärke ihres Druckes auf das Bein unterscheiden, und je nach Ausmass der Venenerkrankung und Beschwerden ausgewählt werden. Voraussetzung für eine optimale Wirkung ist jedoch ein perfekter Sitz am Bein. Daher sollte ein medizinischer Kompressionstrumpf immer und grundsätzlich am entstauten, schlanken Bein, am besten frühmorgens angemessen werden.

 

Venengesunde mit einer familiären Prädisposition können mittels Stützstrümpfe in exponierte Situationen

( langes Sitzen, Stehen, Langstreckenflüge, lange Buss-und Autofahrten) vorbeugen.

Hier gibt es hochqualitative Produkte auf dem Mark, welche das Tragen erleichtern.

 

Tipps für den Umgang mit Kompressionsstrümpfen
Das Anziehen eines Kompressionsstrumpfes ist nicht ganz einfach. Ihr Arzt oder die Helferin wird ihnen aber genau erklären, worauf es ankommt. Benutzen Sie Handschuhe ( feste Küchenhandschuhe sind am besten!) und die mitgelieferte Anziehhilfe. Auf diese Weise gleitet der Strumpf über den Fuss und das Bein, ohne dass die Gefahr besteht, dass sie mit ihren Fingernägeln ein Loch hineinreissen. Sind Sie mit dem Anziehen fertig, so ziehen Sie die letzten Falten glatt und überprüfen Sie den Sitz . Der Strumpf sitzt dann optimal, wenn sich das Maschenmuster gleichmässig verteilt. Ein Strumpf will auch gepflegt sein. Es ist vorteilhaft, sich ein zweites Paar zu besorgen, um sie täglich, mindestens aber jeden 2.Tag waschen zu können. Sonst setzen sich Gerüche und Stoffwechselschlacken in den elastischen Fasern fest. Benutzen Sie für die Reinigung ein Feinwaschmittel und waschen Sie mit der Hand oder im Schonwaschgang der Waschmaschine bei höchstens 30 Grad. Anschliessend sollten die Stümpfe langsam an der Luft trocknen. Vorsicht! Ein Wäschetrockner/Tumbler oder das Trocknen auf der Heizung kann das Gewebe zerstören.