Das Rund um die Venen - von A bis Z


Ambulant: Ärztliche Behandlung, ohne dass ein mehrtägiger Krankenhausaufenthalt notwendig ist. Eine Verödungstherapie wird immer ambulant durchgeführt. Die neuen Operationsmethoden erlauben es, dass auch operative Eingriffe in vielen Fällen ambulant erfolgen. Der Patient verlässt somit noch am gleichen Tag das Krankenhaus.


Anamnese: Hierunter versteht man die Fallaufnahme der gesamten Krankheitsgeschichte durch den Arzt. Alles Wissenswerte zum Krankheitsverlauf sowie zu den Beschwerden wird erfragt und notiert. Wichtig ist z.B., ob schon in der Familie, d.h. bei Eltern, Grosseltern oder Geschwistern Venenprobleme auftraten. Auch interessieren Vorerkrankungen und alle bisher durchgeführten Behandlungsmassnahmen. Aus all diesen Angaben kann sich der Arzt ein genaues Bild über die Situation des Patienten bezüglich seiner Beinvenen machen.


Angiologie: Gefässheilkunde, d.h. Lehre von den Blut- und Lymphgefässen. Auch die Venen zählen hierzu.


Arterie: Schlag- ,Pulsader. In den Arterien fliesst das Blut vom Herzen zu den anderen Organen.


Besenreiser: Kleinste, feinste, überdehnte Venen, die knapp unter der Haut liegen und an raurandige Birkenreisigbesen erinnern. Im Volksmund “ geplatzte Äderchen” genannt.


Chronisch: Dauerhaft, d.h. anhaltend, sich langsam entwickelnd (im Gegensatz zu “akut”).


Chronische Veneninsuffizienz (CVI) / Chronische Venenkrankheit: Unter diesem Begriff werden die Folgen zusammengefasst, die bei einer Störung des venösen Abflusses aus dem Bein wie z.B. nach einer Thrombose oder bei Krampfadern auftreten. Es kommt zur Schwellung der Beine, zur Hautverfärbung und -verhärtung, zum Ekzem bis hin zum “offenen Bein”. Man teilt sie in drei Schweregrade (Stufen) ein.


Crossektomie: Operationsmethode, bei der die grosse Rosenvene genau dort im Bereich der Leiste unterbunden und durchtrennt wird, wo sie in das tiefe Venensystem einmündet.


Duplex-Sonographie: Spezielle Untersuchungsmethode, die mit Hilfe eines (farbigen) Ultraschallbildes eine genaue Beurteilung des Venensystems ermöglicht.


Ekzem: Juckende Entzündung der Haut. Nicht ansteckend und oft Folge eines unbehandelten Krampfaderleidens am Bein.


Embolie: Blutgerinnsel, das sich gelöst hat und über den Blutstrom fortgerissen wird. Bleibt es in der Lunge stecken, so handelt es sich um eine Lungenembolie, die lebensgefährlich sein kann.


Entstauungsgymnastik: Ganz spezielle gymnastische Übungen, die die Venen kräftigen und die Beine entstauen.


Heparin: Medikament, das das Blut verflüssigt. Es wird als Spritze oder Infusion verabreicht.


Innere Krampfadern: Volkstümlicher Begriff, der in der medizinischen Fachsprache eigentlich nicht verwendet wird. Bezeichnet werden hiermit verschlussunfähige, nicht sichtbare tiefe Venen, die den venösen Blutabfluss aus dem Bein nicht mehr bewerkstelligen können, da z.B. ihre Klappen zerstört sind.


Insuffizienz: Ungenügende Leistung, d.h. Schwäche eines Organes oder - systems. Die Insuffizienz einer Vene bedeutet, dass ihre Klappen nicht mehr richtig schliessen und das Blut somit aus den Beinen abfließen kann.


Kneipp-Kur: Ganz spezielle Wasseranwendungen wie Güsse oder das sog.”Wassertreten”. Sie wurden vom Pfarrer Sebastian Kneipp entwickelt und wirken äusserst günstig auf die Venen.


Komplikation: Auftreten eines Ereignisses oder Umstandes, das eine ungünstige Entwicklung des bestehenden Krankheitsbildes verusacht.


Kompression: Druck


Kompressionsbehandlung/-therapie: Behandlungsform, die mittels Verbänden oder einem Strumpf Druck von aussen auf das Bein ausübt. Diese wirkt bis in die tiefen Gewebeschichten und führt dazu, dass sich die krankhaft erweiterten Venen verengen. Die funktionslosen, nicht mehr schliessenden Venenklappen werden hierdurch derart aufeinandergepresst, dass sie ihre Ventilfunktion wieder erfüllen können. Schwellungen (Wasseransammlungen) im Gewebe bilden sich zurück.


Kompressionsstrumpf: Durchführung der Kompressionsbehandlung mit Hilfe eines elastischen Strumpfes. Diese Methode eignet sich vor allem für einen längeren Therapiezeitraum.Seine Aufgabe ist es, das Bein langfristig oedemfrei zu halten.


Kompressionsverband: Durchführung der Kompressionsbehandlung mit Hilfe eines Verbandes aus elastischem Pflaster, Zinkleim oder Wickelgewebe. Der Verband wird vor allem beim akut geschwollenen Bein, nach Verödungen und Operationen und bei anderen kürzer dauernden Therapien verwendet. Er ist die Behandlungsmethode der Wahl zur Abschwellung der Beine.


Krampfader: Geschlängelte, krankhaft erweiterte oberflächliche Vene , deren Klappen nicht mehr dicht schliessen. Das Blut staut sich in diesen Gefässen anstatt in Richtung Herz zu fliessen. Krampfadern bilden sich nie mehr zurück wenn sie einmal entstanden sind. Allerdings gibt es eine Ausnahme: Nach Schwangerschaften können Krampfadern wieder verschwinden.


Lungenembolie: Siehe Embolie.


Lichtreflextionsreographie: Messmethode, die mit Hilfe von Infrarotsonden das Ausmass der Venenschwäche bestimmt.


Lymphgefäss-System: System kleinster spezieller Gefässe in der Haut, die die Lymphflüssigkeit aus dem Gewebe sammelt und in den Blutkreislauf zurückführt.


Marc(o)umar: Medikament in Form von Tabletten, das das Blut verdünnt.


Oberflächliche Venen: Unter der Haut verlaufende Venen, die das venöse Blut aus dem umliegenden Gewebe sammeln und in die tiefen Venen weiterleiten. Zum oberflächlichen Venensystem gehören z.B. die grosse und kleine Rosenvene und ihre Seitenäste. Ihre Bedeutung für den Rücktransport des Blutes zum Herzen ist gering.


Oedem: Schwellung infolge Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe.


Offenes Bein: Beingeschwür, d.h. Hautuntergang, der zu einem Loch im Bein führt ( Ulcus cruris).


Perforansvenen: Verbindungsvenen, die das Blut vom oberflächlichen in das tiefe Venensystem weiterleiten.


Phlebographie: Röntgendarstellung der Venen mit Hilfe eines Kontrastmittels, das am Fussrücken in eine Vene gespritzt wird.


Phlebologe: Spezialisierter Arzt, der auf dem Gebiet der Venenerkrankungen bewandert ist.


Phlebologie: Venenheilkunde


Postthrombotisches Syndrom: Mögliche Folge einer abgelaufenen Thrombose in den tiefen Beinvenen. Der Rückfluss des Blutes aus den Beinen zum Herzen kann gestört bleiben und zur chronischen Venenkrankheit führen, d.h. zur Schwellung, Ekzem, Hautverändung und “offenem Bein”.


Seitenastvarizen: Oberflächlich gelegene kleine Krampfadern, die als Seitenäste in die grossen Stammvenen münden.


Sklerosierungstherapie: Verödungstherapie, bei der in die Krampfader ein bestimmtes Medikament gespritzt wird, das ihre Wände miteinander verklebt. Diese verödete Vene schrumpft und wird vom Körper abgebaut.


Stammvene: Hauptvene des oberflächlichen Venensystems. Hierzu zählt die grosse und kleine Rosenvene.


Stammvarizen: Zu Krampfadern veränderte Venenstämme.


Stripping: Operationsmethode, bei der der insuffiziente Venenstamm auf eine Sonde aufgefädelt und dann aus dem Bein gezogen wird, ohne dass grosse Schnitte notwendig werden.


Symptom: Krankheitszeichen.


Thrombose: Bildung eines Bluterinnsels (Thrombus), das das Gefäss teilweise oder ganz verschliesst.


Tiefe Venen: Die tiefen Venen, sog. Leit- oder Hauptvenen, verlaufen zwischen den Muskeln und Knochen. Sie bewerkstelligen den Hauptanteil des Blutrückflusses zum Herzen und können diesen noch steigern, wenn z.B. die oberflächlichen Venenstämme diese Funktion nicht mehr erfüllen, da sie operativ entfernt wurden. Verstopfen die tiefen Venen, z.B. durch eine Thrombose, so staut sich der Blutabfluss zum Herzen, der vom oberflächlichen Venensystem nicht übernommen werden kann. Als Folge tritt ein Postthrombotisches Syndrom auf.


Ulcus: “Offenes Bein ”, Geschwür. Tritt es am Unterschenkel auf, so heisst es Ulcus cruris.


Ultraschall- Doppleruntersuchung: Schmerzfreies Messverfahren zur Untersuchung der Venenfunktion mittels Ultraschallwellen, die in hör- oder sichtbare Signale umgesetzt werden.


Varikosis: Krampfaderleiden.


Varize: Krampfader.


Vene: Gefäss, in dem das Blut aus den Körperorganen (z.B. Bein) zum Herzen zurück transportiert wird.


Venenentzündung: Entzündung einer oberflächlichen Vene, die mit Rötung, Schmerz und Verhärtung einhergeht.


Venenklappen: Venenklappen befinden sich in der Vene an der Wand und erfüllen eine Ventilfunktion. Fliesst das Blut vom Bein in Richtung Herz, so sind sie durchgängig. Will es im Gegensatz hierzu jedoch ins Bein “versacken”, so schliessen sie sofort dicht. Für eine adäquate Venenfunktion ist ein intakter Klappenapparat unerlässlich.


Vena saphena magna: Grosse Rosenvene.


Vena saphena parva: Kleine Rosenvene.


Venentonus: Spannkraft der Vene.


Verbindungsvene: Verbindungen zwischen dem oberflächlichen und tiefen Venensystem.


Verödung: Siehe Sklerosierungstherapie.